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Biographie
Biographie

Das wenige, was wir über das Leben des in Berlin geborenen Komponisten Edwin Geist (1902–1942) wissen, hat Reinhard Kaiser in seinem Buch Unerhörte Rettung. Die Suche nach Edwin Geist (Frankfurt a.M. 2004) beschrieben.

1938/39 floh Edwin Geist, der als Halbjude bereits seit 1937 unter dem von der Reichmusikkammer verhängten Berufsverbot stand, nach Kaunas, die Hauptstadt der Republik Litauen. Im Flüchtlingsgepäck hatte Geist damals einige Werke seiner Berliner Jahre, u.a. das große Musikschauspiel „Die Heimkehr des Dionysos“.

In Kaunas setzte Geist seine Arbeit als Komponist und Musikschriftsteller fort. 1940 erschien hier sein Buch Antikes und Modernes im litauischen Volkslied, neben einigen in Fachzeitschriften erschienenen Artikeln die einzige Veröffentlichung Geists zu Lebzeiten. Seine musikalischen Werke blieben bis heute unveröffentlicht.

Nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht im Juni 1941 wurde Edwin Geist gemeinsam mit seiner Frau Lyda im Ghetto Kaunas interniert. Im Dezember 1942 wurde Edwin Geist von der Gestapo im berüchtigten Fort 9 in Kaunas erschossen.

Die Notenmanuskripte Geists wurden von litauischen Freunden aus der polizeilich versiegelten Wohnung entwendet und gerettet. Durch Schenkung aus der damaligen Sowjetrepublik Litauen gelangte ein Teil des musikalischen Nachlasses in den Besitz der Staatsbibliothek in Ost-Berlin.

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gab diese Musikhandschriften im Jahr 2008 an die Erben des Komponisten zurück und schloss gleichzeitig mit der Familie in den USA einen unbefristeten Leihvertrag ab, so dass die Handschriften in der Berliner Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz verbleiben werden. Ein beträchtlicher Teil des Nachlasses, u.a. die autographe Partitur der Oper „Die Heimkehr des Dionysos“ befindet sich in Litauen in Privathand.

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Edwin Geist · Biographie
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